Parodontologieist die Lehre vom Parodont oder Zahnhalteapparat. Das Parodont fasst die Gewebe zusammen, die den Zahn umgeben und im Kiefer verankern (lat: „para“ = neben; gr.: „odus“ = Zahn). Die folgenden Weich- und Hartgewebe sind am Aufbau des Parodonts beteiligt:
Gesundes ParodontWesentliches Charakteristikum des Parodonts ist die spezielle Verbindung von Weich- und Hartgeweben:
Prävention:Die Gesunderhaltung des Parodonts ist das höchste Ziel der Parodontologie und sollte auch das Ziel des Patienten sein. Es wird durch eine optimale und rein mechanische Mundhygiene erreicht. Desinfizierende Spül- und Putzmittel können die mechanische Hygiene ergänzen. Parodontalerkrankungen(Gingivitis – Parodontitis) Die Erkrankungen des Parodonts sind mannigfaltig. Ganz im Vordergrund stehen die plaqueassoziierten Gingivitiden (Zahnfleischentzündungen, ohne Attachmentverlust) und Parodontitiden (entzündungsbedingter Zahnbettschwund).
Gingivale RezessionDie gingivale Rezession ist keine eigentliche Krankheit, sondern eine primär morphologisch bedingte und durch falsche Mundhygiene (grobes Schrubben), evtl. funktionelle Überbelastung geförderte Veränderung. Durch die Rezession gehen keine Zähne verloren, hingegen können sensible Zahnhälse und ästhetische Probleme den Patienten belasten. Erreicht der Schwund die bewegliche Schleimhaut, ist eine adäquate Mundhygiene oft nicht mehr möglich. Eine sekundäre Entzündung ist die Folge. Neben dieser klassischen Rezession wird ein Rückgang der Gingiva auch bei einer lange bestehenden, unbehandelten Parodontitis (Schrumpfung) sowie nach Parodontitistherapie und im höheren Alter („Involution“) beobachtet. Die erwähnten Parodontalerkrankungen Gingivitis, Parodontitis und gingivale Rezession sind global verbreitet, sie betreffen fast die gesamte Weltbevölkerung. Neben diesen findet man eine große Zahl von eher seltenen Erkrankungen und Defekten der parodontalen Gewebe. Sie alle sind 1999 anlässlich eines internationalen World Workshops neu und detailliert klassifiziert worden. |